In dieser Beitragsreihe stellen wir Ihnen das Projektkonsortium der WärmewendeNordwest etwas genauer vor: Welche fachliche Expertise bringen die einzelnen Partnerinnen und Partner mit? Was ist ihre Rolle im Projekt? Wie reflektieren sie die Bedeutung von WärmewendeNordwest für ihr Arbeitsgebiet und für die Region? Hier finden Sie Antworten und Ihre Ansprechpartner*innen.
Was sollten wir zum OFFIS e.V. wissen?
OFFIS ist ein Forschungs- und Entwicklungsinstitut für Informatik in Oldenburg und ein An-Institut der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Das Institut wurde 1991 gegründet und ist in drei Forschungsbereiche unterteilt: Energie, Gesundheit und Produktion. In diesen drei Anwendungsbereichen betreibt es nationale und internationale Forschung für Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT). Dabei wird ein schneller Wissenstransfer aus der Forschung in die Wirtschaft angestrebt: Wissenschaftliches Know-how aus der Informatik wird in Prototypen umgesetzt, die dann von Wirtschaftspartnern zu marktfähigen Produkten weiterentwickelt werden können, um den aktuellen Bedürfnissen von Gesellschaft und Wirtschaft gerecht zu werden.
Woran arbeitet ihr konkret im Projekt?
Im Projekt WärmewendeNordwest (WWNW) hat OFFIS die Gesamtprojektleitung übernommen und ist damit für die interne und externe Projektkoordination zuständig. Dabei sorgt OFFIS u.a. für einen reibungslosen Austausch mit dem Projektträger, ist Ansprechpartner für alle Projektbeteiligten und steuert die vorhabenbezogene Öffentlichkeitsarbeit. Neben diesen koordinatorischen Aufgaben ist OFFIS inhaltlich an mehreren Forschungsfeldern und Querschnittsaktivitäten beteiligt:
In Forschungsfeld 2 (FF2) werden Mehrwertdienste auf Basis des Smart Meter Gateways (SMGW) entwickelt. Anwendungsfälle, die in FF2 behandelt werden, sind das Energiemanagement, die Wohnungswirtschaft, Ambient Assisted Living (AAL) und die Gebäudesicherheit. OFFIS unterstützt in FF2 bei der standardisierten Anwendungsfallerfassung (IEC 62559) sowie der Erstellung der erforderlichen Software- und Systemarchitektur. Weiterhin werden durch OFFIS die Feldversuche wissenschaftlich begleitet und das Design der Geschäftsmodelle untersucht.
Das Forschungsfeld 6 (FF6) untersucht eine klimafreundliche Wärmeversorgung in der Kommune. Hierbei werden zum einen Wärme- und Erneuerbare-Energien-Kataster entwickelt und Wärmekonzept-Innovationen für kommunale Gebäude aufgezeigt und simuliert. Die bestehenden Wärmekonzepte werden mit Hilfe von Big Data analysiert, um so die Übertragbarkeit in andere Kommunen zu prüfen. OFFIS begleitet in FF6 die Wärmekatasterentwicklung wissenschaftlich.
In Querschnittsaktivität 1 (QA1) wird eine sogenannte digitale Wärmewende-Plattform entwickelt. Auf dieser Plattform stehen das Sammeln und Archivieren, sowie die Bereitstellung der Daten der einzelnen FF im Vordergrund. OFFIS leitet die QA1 und ist damit für den Aufbau und Betrieb der digitalen Wärmewende-Plattform zuständig, so dass sich die einzelnen FF sich dort wiederfinden können.
In Querschnittsaktivität 2 (QA2) geht es um den Transfer der Innovationen aus dem Projekt in die Wirtschaft, aber auch in die Qualifikation und Ausbildung. Es sollen Bildungsformate zum Beispiel für die Nutzung in der Handwerkerausbildung oder auch Ausbildungsideen für den Umgang mit Digitalisierungstechnologien entwickelt werden. OFFIS unterstützt hier als Gesamtprojektleitung bei der Kopplung der einzelnen FF und QA1 mit QA2, um eine ganzheitliche Übertragbarkeit der entwickelten Konzepte aus dem Projekt in die Ausbildung und Lehre zu gewährleisten.
Welchen Beitrag leistet ihr durch eure Arbeit, um die Klimaziele erreichen zu können?
Um die Klimaziele zu erreichen und damit den CO2-Ausstoß zu verringern, spielt – neben dem Ersetzen von fossilen Energieträgern in erneuerbare Energien, z.B. durch den Einsatz einer Wärmepumpe anstatt einer Gasheizung – die Sanierung eine große Rolle. Ungefähr 40 Prozent des Energieverbrauchs entfallen auf Gebäude. Bei der Sanierung kann die Digitalisierung eine zentrale Rolle übernehmen, um bspw. Wärmeverluste zu identifizieren oder Wärmebedarfe zu optimieren. Auch die Sektorenkopplung voranzutreiben, ist ein gutes Mittel, um bspw. Wärmeverluste zu reduzieren. Hier kann Digitalisierung zur Vernetzung und Optimierung angewendet werden. OFFIS als Informatikinstitut legt daher den Fokus bei den Klimazielen auf die Entwicklung von digitalen Lösungen für die Klimawende.